Kahlschlag und Ausdünnung - So sieht Naturschutz in Dortmunder Wäldern aus!

 

                           

Fotos: Marseille/Müller

 

Im Bundesnaturschutzgesetz heißt es unter §5 Absatz 3:

"(3) Bei der forstlichen Nutzung des Waldes ist das Ziel zu verfolgen, naturnahe Wälder aufzubauen und diese ohne Kahlschläge nachhaltig zu bewirtschaften. Ein hinreichender Anteil standortheimischer Forstpflanzen ist einzuhalten."

§ 23" (2) Alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturschutzgebiets oder seiner Bestandteile oder zu einer nachhaltigen Störung führen können, sind nach Maßgabe näherer Bestimmungen verboten...."

 

 

Aber:
In der Änderung der Landschaftspläne Dortmund-Süd, -Mitte und -Nord im Jahr 2005 heißt es:
"Es werden folgende Unberührtheitsklauseln eingefügt:
„Unberührt von den Ge- und Verboten des Naturschutzes bleibt die ordnungsgemäße Forstwirtschaft auf der Grundlage bestehender Forstbetriebspläne. Naturschutzfachliche Einzelheiten regelt ein von der unteren Forstbehörde aufzustellender Waldpflegeplan."
 

Damit wurde der "Holzernte" Tür und Tor geöffnet.


 

Naturschutzgebiet Dorneywald (DO-029)

 

(Text: Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW)

 
Stadt: Dortmund
Kreis: Dortmund
Bezirksregierung: Arnsberg
Digitalisierte Fläche: 40,52 ha
Offizielle Fläche: 40,30 ha
Flächenanzahl: 1
Schutzstatus: NSG, bestehend
Verfahrensstand: LP rechtskraeftig
Inkraft seit: 2005
Inkraft: 2005
Außerkraft: 9999

 

 

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

                           

 

 

Wir möchten diese massiven "Waldpflegearbeiten" für die Zukunft stoppen!

Hierbei sind wir auf die Hilfe aller Dortmunder Bürger angewiesen, denn das Problem des Kahlschlags betrifft alle Stadtbezirke.

                                                                                                                                                                                                                 

>>>>Unterzeichnen Sie den Appell an den Oberbürgermeister und den Rat der Stadt Dortmund.<<<<

 

Zurzeit wird ein neuer Landschaftsplan für Dortmund erstellt, der die bisherigen drei Pläne ablösen soll.

Dazu sollen in der ersten Jahreshälfte 2015 Bürgerinformationsveranstaltungen durchgeführt werden, in denen die Bürger ihre Anregungen und Bedenken äußern können. In der ersten Jahreshälfte 2016 wird der Landschaftsplan dann öffentlich ausgelegt und die Bürger haben nochmals Gelegenheit sich zu den Planungen zu äußern.

 

 

Hier fanden die massiven Fällarbeiten statt:

 

Informationen über den Dorneywald

 

Schutzziel:

 

-Schutzzweck:
Die Festsetzung als Naturschutzgebiet erfolgt gemäß § 20 Buchstaben a) und c) LG
- zur Erhaltung von Lebensgemeinschaften oder Biotopen bestimmter wildlebender Tier- und Pflanzenarten,
- wegen der Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit einer Fläche oder eines Landschaftsbestandteils.


Als wertvolle Lebensstätten gelten insbesondere:
- die naturnahen Buchenwaldbestände - z. T. Kalkbuchenwald - mit z. T. seltenen Pflanzenarten

 

Objektbeschreibung:  

Kleines, kompaktes Laubwaldgebiet, das sich keilförmig in den Siedlungsbereich bei Dortmund-Kley schiebt. Der Wald ist vorwiegend aus Buchenmischwald aufgebaut und repräsentiert vorwiegend den Waldmeister-Buchenwald-Typus, zeigt hier und da aber auch Übergänge zum bodensauren Buchenwald. Das Gebiet ist altholz- und totholzreich und besitzt daher eine besondere Bedeutung für Tierarten (insbesondere Vogelarten), die derartige Habitatstrukturen benötigen. Innerhalb des Ballungsraumes Ruhrgebiet stellt es daher einen bedeutsamen Trittsteinbiotop für diese Arten dar (s. Allgemeine Bemerkungen). Neben der Erhaltung der Laubwaldbestockung ist insbesondere die Besucherlenkung, der Wald wird von mehreren Wegen durchzogen, oberstes Schutzgebot.

 

Lebensraumtypen:
  • Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) <9130> (38,86 ha)
Biotoptypen:
  • Wald, Jungwuchs <AU1> (1,69 ha)
  • Buchen-Eichenmischwald <xAB1> (38,86 ha)
Pflanzenarten:
 
  • Berg-Ahorn (Acer pseudoplatanus)
  • Brombeere Sa. (Rubus sectio Rubus)
  • Echte Nelkenwurz (Geum urbanum)
  • Efeu (Hedera helix (subsp. helix))
  • Eingriffliger Weissdorn (Crataegus monogyna)
  • Esche (Fraxinus excelsior (subsp. excelsior))
  • Frauenfarn (Athyrium filix-femina)
  • Gemeiner Schneeball (Viburnum opulus)
  • Gewoehnliche Goldnessel (Galeobdolon luteum)
  • Grosse Brennessel (Urtica dioica)
  • Grosses Hexenkraut (Circaea lutetiana)
  • Rotbuche (Fagus sylvatica (subsp. sylvatica))
  • Sal-Weide (Salix caprea (subsp. caprea))
  • Sand-Birke (Betula pendula)
  • Spitz-Ahorn (Acer platanoides)
  • Stiel-Eiche (Quercus robur (subsp. robur))
  • Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis)
  • Wald-Segge (Carex sylvatica (subsp. sylvatica))
  • Weisse Hainsimse (Luzula luzuloides
Schutzziele:  

Erhaltung und Entwicklung eines naturnahen Buchenmischwaldes als Trittsteinbiotop innerhalb des Siedlungsbereiches

 

Gefährdungen:  
  • Freizeitaktivitaeten
  • Muellablagerung
  • nicht einheimische Gehoelze (FW)
  • Stoerungs-, Eutrophierungszeiger
  • Trittschaden an Vegetation
  • Wegebau
Maßnahmen:  
  • Altholz erhalten
  • Beschraenkung der Freizeitaktivitaeten
  • Beseitigung von Gehoelzen
  • Beseitigung von Muell
  • Erhaltung der Laubholzbestockung
  • naturnahe Waldbewirtschaftung
  • Totholz erhalten
  • Waldmantelentwicklung

 

 

 

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